Im Interview mit n-tv erläutert bdp-Gründungspartner Dr. Michael Bormann den Prozessauftakt gegen Uli Hoeness

Im Interview mit n-tv erläutert bdp-Gründungspartner Dr. Michael Bormann am 10. März 2014 den Prozessauftakt gegen Uli Hoeness.

____Mit Dr. Michael Bormann, Steuerexperte bei bdp Bormann Demant & Partner, wollen wir etwas Licht in den heutigen Prozessauftakt bringen. Welchen Spielraum hat der Richter bei der Selbstanzeige?

Dr. Bormann: Der Spielraum ist relativ gering. Die Selbstanzeige muss ja rechtzeitig eingegangen und absolut vollständig sein. Jeder Tatbestand muss dort aufgeführt sein. Da mag es nun Zweifel geben, wenn heute plötzlich weitere Millionen hinzugekommen sind.

____Die Anonymität hat bei der Selbstanzeige nicht funktioniert. Inwieweit kann das diesen Prozess beeinflussen?

Da kann man nur hoffen, dass das Gericht und alle Beteiligten dies beiseite legen, obwohl das jedem Menschen schwer fällt. Es  darf keine Unterschiede zwischen Prominenten und Nicht-Prominenten geben. Das Steuerrecht ist für alle gleich und für alle gleich anzuwenden.

___Nach den letzten Meldungen aus München könnten es mehr Millionen gewesen sein. Wie wird das Gericht diese Salamitaktik aufnehmen?

Das beeinträchtigt sowohl die Wirksamkeit der Selbstanzeige als auch die Glaubwürdigkeit von Herrn Hoeneß vor Gericht. Es zeigt ja, dass offenbar bis zur letzten Sekunde versucht wurde, die wahre Größenordnung der hinterzogenen Steuern unter der Decke zu halten. Das wird sich sicherlich eher negativ auswirken.

____ Vielen Dank, Dr. Michael Bormann