bdp-Interimsmanager saniert sächsischen Werkzeugbauer WEDO und rettet Betrieb mit Investorenlösung

bdp kann im Jahr 2011 auf ein weiteres erfolgreiches Sanierungs- und M&A-Projekt zurückblicken: Die WEDO Formenbau- und Kunststoffverarbeitung GmbH in Doberschau konnte erfolgreich durch den an bdp erteilten M&A-Auftrag an einen Investor veräußert werden. Die Gesellschaft wurde vorher durch das Interimsmanagement der bdp Venturis Management Consultants GmbH seit Januar 2011 geführt und restrukturiert.

In der ersten sehr dramatischen Zeit waren vielfältige Aufgaben zu lösen, um überhaupt eine spätere Sanierung zu ermöglichen: So galt es vordringlichst, die Liquidität zu erhalten und die Zahlungsfähigkeit sicherzustellen, damit die Lieferanten überhaupt noch Lieferungen an die WEDO ausführen und der Produktionsprozess fortgesetzt  werden konnte.

Hier galt es, sowohl mit Lieferanten als auch mit Kunden und Endkunden, die im Wesentlichen große Automobilhersteller, sogenannte OEMs, sind, intensive Verhandlungen persönlich zu führen. Dies oblag dem von bdp eingesetzten Interimsmanager Herrn Holger Schewe. Wäre die Zahlungsfähigkeit in diesen ersten Wochen und Monaten  nicht durch umfassende Maßnahmen sichergestellt worden, wäre die Betriebseinstellung zwingende Folge gewesen.

Sodann musste ein Käufer für die WEDO gefunden werden. Dies um so vordringlicher, da die Insolvenzverwalterin den Betrieb nicht unbegrenzt fortführen konnte, denn durch die Unsicherheit, die jedes Insolvenzverfahren mit sich bringt, war vorübergehend der Neuauftragseingang drastisch gesunken. Neues Vertrauen bei den Kunden sowie neue Kunden konnten nur durch einen starken Investor sichergestellt werden.

bdp wurde mit der Komplettabwicklung des M&A-Prozesses beauftragt. Dazu gehörten die Identifikation von potenziellen Investoren, deren Analyse, Ansprache und Auswahl. Der Insolvenzverwalterin musste nachgewiesen werden, welcher Investor insgesamt für die Masse, aber auch für die Fortführungsmöglichkeit  des Betriebes die besten Voraussetzungen mit sich brachte. Ende Oktober 2011 erhielt dann der jetzige Investor, die polnische Boryszew-Gruppe, den Zuschlag erhielt.

Im Vorfeld waren deren Due Diligence zu begleiten und die vielfältigen Fragen zu beantworten, die ein potenzieller Investor auch bei einem Kauf aus der Insolvenz heraus hat, bei dem zwar keine Verbindlichkeiten mit übernommen werden, aber doch andere Risiken aus dem Insolvenzstatus herrühren können.

Am Ende stand ein erfolgreiches Closing und der Betriebsübergang, da es sich um einen Asset Deal handelte, wie es überwiegend bei einem Kauf aus der Insolvenz heraus üblich ist. Die WEDO konnte somit gerettet werden.

Interimsmanagement

Interimsmanagement ist auf Zeit angelegt und unterstützt Gesellschafter oder Geschäftsführung vor Ort in schwierigen Situationen. Diese Situationen können entweder eine wirtschaftliche Schieflage oder die Umsetzung von größeren Projekten (Umstrukturierungen oder neue Rechnungslegungsstandards) sein.

bdp ist seit nunmehr über 12 Jahren aktiv im Interimsmanagement tätig und übernimmt Verantwortung und Funktionen in Unternehmen des Mittelstands bis hin zur kompletten Generalvollmachts- oder Geschäftsführerverantwortung.

Bei wirtschaftlichen Schieflagen hat ein diesbezüglich routiniertes Interimsmanagement oft eine größere Durchsetzungskraft als das eigentliche Management. Außerdem haben Krisenunternehmen häufig schon bei Banken, Kunden und Lieferanten Vertrauen eingebüßt. Ein Interimsmanager ist es gewohnt, in kürzester Zeit mit allen Beteiligten, zu denen häufig Betriebsrat, Belegschaft und Gewerkschaft gehören, wieder ein Vertrauensverhältnis herzustellen und sie auf den gemeinsamen Sanierungskurs einzuschwören.

Der Interimsmanager übernimmt oft auch die Kommunikation nach außen, die in schwierigen Situation unabdingbar abgestimmt sein muss. Nur Offenheit und die klare Kommunikation eines gangbaren Weges stellt das nötige Vertrauen bei Banken, Mitarbeitern, Kunden und Lieferanten wieder her.

Ein Interimsmanager kostet natürlich auch Honorar. Üblicherweise wird nach Tagessätzen von 900 bis 1.300 Euro abgerechnet. Das fällt bei einem  Interimsmanager aber nur für seine tatsächlich erbrachten Leistungen an. Sozialleistungen, Urlaubs- oder Krankheitstage werden nicht in Rechnung gestellt. Außerdem ist ein Interimsmanager immer kurzfristig kündbar und nur zur Lösung einer speziellen und befristeten Aufgabe im Unternehmen tätig.

M&A

Die Leistungen von bdp bei Unternehmensverkäufen (M&A) lassen sich wie folgt zusammenfassen:

  • Analyse des zu verkaufenden Unternehmens mit interner Bewertung, um die Preisuntergrenze zu definieren und einzuschätzen, ob die Vorstellungen des Verkäufers realisierbar sind
  • Als Konsequenz der Erstanalyse eventuell: Straffung der Organisation, Verbesserung der Ergebnisse und Steigerung des Unternehmenswerts (ggf. Vereinfachung gesellschaftsrechtlicher Strukturen)
  • Identifikation von möglichen Interessenten durch Analyse des Marktes (Kunden, Lieferanten, Wettbewerber oder Finanzinvestoren) in Form einer sogenannten „Longlist“, dann Auswahl von als realistisch angesehenen Interessenten („Shortlist“)
  • Kontaktaufnahme, Anschreiben der möglichen Kaufinteressenten, unter Wahrung von Anonymität und Diskretion
  • Mit interessierten Investoren: Austausch von Vertraulichkeitserklärungen, Übersendung eines ersten Teasers (Grobinformation über das Unternehmen); bei weitergehendem Interesse Übersendung eines ausführlicheren Info-Memorandums.
  • Begleitung der Due Diligence der Kaufinteressenten
  • Verhandlungsführung
  • Vertragsgestaltung und Vertragsabschluss

Wichtig ist, möglichst bis zum Schluss mehrere Interessenten gleichzeitig im Verfahren zu halten und damit möglichst einen sogenannten Bieterwettbewerb zu bewirken. Hierzu ist erforderlich, dass möglichst lange die Erteilung einer Exklusivität für einen Interessenten hinausgezögert wird, denn die alte kaufmännische Weisheit gilt auch hier: Wettbewerb belebt das Geschäft bzw. erhöht in vielen Fällen den Unternehmenswert.