In M&A-Prozessen müssen Investoren dazu animiert werden, Angebote abzugeben

____Herr Dr. Bormann, schlägt sich die grassierende Wachstumszuversicht auch auf dem M&A-Markt nieder?

Ich will mal dahingestellt lassen, ob wir wirklich die Krise schon so weit überwunden haben, wie allgemein behauptet wird. Aber Ihre Frage kann ich mit einem klaren Ja beantworten: bdp hat seit Spätsommer 2010 über ein Dutzend neuer Mandate im Bereich M&A gewonnen. Das ist schon ein deutlicher Aufwärtstrend, nachdem wir in den eineinhalb Jahren davor doch eine sehr spürbare Zurückhaltung bei potenziellen Verkäufern wie Käufern festgestellt haben. Aber auch in dieser schwierigen Zeit haben wir etliche Unternehmen aus der Krise heraus verkaufen können.

Zu nennen wären hier etwa die HIT/WHF-Unternehmensgruppe aus Torgau mit weit über 400 Mitarbeitern. Wir beherrschen aber auch das spezielle Geschäft, im Auftrag von Insolvenzverwaltern für insolvente Unternehmen Investoren zu finden wie bei der M.A.L. Magdeburger Artolith GmbH. Stets hilft uns, dass wir auf diesem Markt schon seit fast zwei Jahrzehnten erfolgreich unterwegs sind.

____Wie wirkt sich das auf das Vorgehen von bdp aus?

Eine Nachfolgersuche bzw. ein M&A-Prozess allgemein beruht immer auf einem exakten Plan, der sehr strukturiert abgearbeitet werden muss. Das A und O dabei ist zum einen eine realistische Einschätzung des Unternehmenswertes. Mit überrissenen Preisvorstellungen kann man nicht verkaufen. Zum anderen muss der Berater sehr fundierte Kenntnisse und ein feines Gespür haben, welche Investoren infrage kommen. 

Es geht darum, den Fall so plausibel aufzubereiten und die Investorensuche so aktiv voranzutreiben, dass potenzielle Investoren wirklich dazu animiert werden, zeitnah Angebote abzugeben.

____Aber geht es darum beim Verkaufen nicht immer?

Ja natürlich. Aber Sie glauben ja nicht, wie viele Werte verloren gehen, weil der Verkaufsprozess unstrukturiert vor sich hindümpelt und die Investoren, statt Angebote zu erstellen, das Pokern anfangen. Es stimmt ja, dass der Verkaufspreis nicht dem Unternehmenswert entsprechen muss. Aber man kann durch Unerfahrenheit jede Menge Fehler machen, sei es, Zeit zu verlieren oder Geschäftsgeheimnisse zu offenbaren. Dadurch werden Unternehmenswerte unwiderbringlich vernichtet. Das ist aber vermeidbar.

Der Vorteil von bdp liegt ja darin, dass unsere Prüfungsabteilung nicht nur eine realistische Due Diligence hinbekommt und die Rechtsabteilung wasserdichte Verträge aufsetzen kann. Nein, wir treiben auch echte Käufer auf und bringen die wirklich zum Abschluss.