Beim Weg ins Ausland ist die Investitionsfinanzierung eine zentrale Aufgabe. bdp hilft mit guter Kenntnis der Finanzierungsmärkte

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Immer mehr mittelständische Unternehmen investieren im Ausland, sei es, um sich die dortigen Märkte zu erschließen, Importquellen zu eröffnen oder auch teilweise auf sanften Druck ihrer eigenen Hauptauftraggeber, die ebenfalls Werke im Ausland errichten und es für notwendig erachten, dass der Zulieferbetrieb ins Ausland mitkommt. Aber auch und gerade in Asien wird einem Kapital nicht freiwillig hinterhergeworfen. Und wenn deutsche Mittelständler Werke aufbauen und manchmal mehr als 50 Mio. Euro investieren müssen, stellt sich die Frage nach der optimalen Finanzierung.

Für den deutschen Mittelstand ist der Weg ins Ausland ein gewaltiger Kraftakt auf allen Ebenen: Organisatorisch muss sichergestellt werden, dass die ausländische Niederlassung mit ausreichender Managementkapazität versorgt wird, damit der Schritt ins Ausland nicht von vornherein zum Flop und damit zum finanziellen Desaster wird. Es müssen die ausländischen Märkte eruiert und die Besonderheiten in steuerlicher, rechtlicher und zollrechtlicher Hinsicht geprüft werden. Aber auch die unterschiedlichen kulturellen Gegebenheiten müssen berücksichtigt werden, damit das Engagement im Ausland auch langfristig ein Erfolg wird.

Eine zentrale Aufgabe ist die Investitionsfinanzierung. In der Regel muss im Ausland eben mehr als nur das Mobiliar für ein Vertriebsbüro beschafft werden, und sobald ausländische Fabrikationsstätten errichtet werden müssen, stellt sich sofort die Frage, wie das nötige Kapital dafür beschafft werden kann.

Die Zeiten, in denen deutsche mittelständische Unternehmen abgeschriebene Maschinen ins Ausland verbracht haben, um dort mit alter Technik, aber unter Ausnutzung des Lohnkostenvorteils, zu produzieren, sind endgültig vorbei. Man muss zur Kenntnis nehmen, dass sich heute nur noch Unternehmen rentieren, die modernstes maschinelles Equipment auf Weltstandard einsetzen. Anderenfalls würden sie wegen der mittlerweile überall gestiegenen Qualitätsanforderungen ihre Kunden verlieren.

Wenn bei einer Expansion ins Ausland von der deutschen Muttergesellschaft sichergestellt werden muss, wie die Investitionen im Ausland finanziert werden können, muss geprüft werden, ob diese Investitionen

  • im Ausland direkt durch ausländische Banken finanziert werden können oder
  • das deutsche Mutterhaus eine Finanzierung beschaffen muss und dieses Geld dann der ausländischen Tochter für die Investition zur Verfügung stellt.

Das Interesse der deutschen Muttergesellschaft ist es aber häufig, die Risiken einer Auslandsinvestition möglichst aus der deutschen (Konzern-)Bilanz herauszuhalten. Das aber macht es den lokalen chinesischen Banken nicht unbedingt leichter, sich für eine Finanzierung zu entscheiden!

Hinzu kommt als Schwierigkeit bei einer rein chinesischen Finanzierung, dass im Ausland beim Produktionsanlauf erst einmal Anlaufverluste entstehen, welche in Asien genauso ungern fremdfinanziert werden wie in Deutschland.

Selbstverständlich ist jedes Investitionsland anders zu beurteilen, und eine optimale Finanzierungslösung kann immer nur individuell auf die Gegebenheiten zugeschnitten werden. Man kann aber gleichwohl allgemeine Kriterien benennen, die bei Anlagenfinanzierungen im Ausland berücksichtigt werden müssen.

Unterschiedliche Zinsniveaus

Einerseits ist die Frage des international unterschiedlichen Zinsniveaus eine ganz ausschlaggebende, um die Kosten für die Produktion nicht unnötig in die Höhe zu treiben. Hier haben wir aktuell die Situation, dass die Zinsen im Euroraum außerordentlich niedrig sind. Aber in vielen anderen Ländern, so in Europa in Polen, aber eben auch in China, ist das Zinsniveau deutlich höher.

Ausreichende Sicherheiten

Andererseits sind bei der Finanzierung einer Investition direkt im Ausland häufig ausreichende Sicherheiten ein Problem. So wird eine ausländische Bank einer für sie neuen Firma nur unter größeren Schwierigkeiten einen Kredit für die Anfangs- und Investitionsphase gewähren, ohne zusätzlich eine Bürgschaft oder Garantieerklärung der deutschen Muttergesellschaft zu bekommen. Diese Bürgschaftserklärung muss dann jedoch im Anhang zur Bilanz der deutschen Muttergesellschaft gezeigt werden und verringert letztendlich den Finanzierungsrahmen der Muttergesellschaft.

Einheitlicher Kreditrahmen

Möglich ist es sicherlich auch, bei einer ausländischen Tochtergesellschaft der inländischen Hausbank direkt einen Kredit zur Anlageninvestition im Ausland zu erhalten, wobei hier in manchen Fällen ein einheitlicher Kreditrahmen für die ausländische Tochter und die deutsche Muttergesellschaft der Bank zugebilligt wird. Ziel muss es also sein, die deutsche Hausbank rechtzeitig von der Investition zu überzeugen, und zwar so, dass diese den Gesamtrahmen für die ausländische Tochter und Muttergesellschaft so ausweitet, dass die Investitionen im Ausland nicht gleichzeitig den Finanzspielraum der deutschen Muttergesellschaft einengen.

Unerlässlich hierfür sind umfangreiche und aussagefähige Unterlagen, ein gutes Gründungskonzept für die ausländische Tochter und eine rechtzeitige Information der Hausbank.

Ansiedlungsförderung

Diese zweite Möglichkeit einer Direktfinanzierung im Ausland könnte jedoch dann in einem ganz anderen Licht erscheinen, wenn die Ansiedlung der deutschen Tochtergesellschaft in dem betreffenden Staat gefördert wird. Hier gibt es in vielen Ländern Subventionen für Anlageinvestitionen, die teilweise in verbilligten Krediten oder aber auch in der Gestellung von Sicherheiten für Kredite bestehen. Dies muss selbstverständlich individuell in jedem Land recherchiert und geprüft werden.

Emission von Anleihen

Als dritte Alternative bietet sich im aktuellen Finanzmarktumfeld auch noch die Überlegung an, die Finanzierung der Investitionen durch Emission einer Unternehmensanleihe in Deutschland vorzunehmen. Das historisch niedrige Zinsniveau führt auch bei Unternehmensanleihen zu erträglichen Zinsen, die häufig noch deutlich unter dem ausländischen Zinsniveau liegen. Ein weiterer Vorteil dieser Finanzierung durch Emission einer deutschen Unternehmensanleihe ist, dass die Unternehmensanleihe in der Regel nicht den Finanzspielraum des deutschen Mutterunternehmens bei dessen Banken einengt, sondern zusätzlich frisches Geld in den mittelständischen Konzern spült. Die Unternehmensanleihe ist darüber hinaus in der Regel sicherheitenfrei, d. h. die Zeichner der Unternehmensanleihe setzen auf den unternehmerischen Erfolg und versprechen sich hier die Rendite, ohne Sicherheiten gestellt zu bekommen. Manchmal werden jedoch sogenannte Regularien oder Covenants vereinbart, die beispielsweise eine vorzeitige Kündigungsmöglichkeit des Anlegers etwa beim Wechsel der Kontrollmehrheit im deutschen Mutterunternehmen oder aber eine Begrenzung der Dividendenausschüttung für einen gewissen Zeitraum vorsehen.

Objektfinanzierer

Eine vierte Möglichkeit der Investitionsfinanzierung stellt die Finanzierung über sogenannte Objektfinanzierer dar, die nicht selten von den Maschinenverkäufern unterstützt oder zumindest vermittelt werden. Hier ist dann zu prüfen, ob sich der Objektfinanzierer mit einer Verbringung dieser Maschine in das ausländische Tochterunternehmen einverstanden erklärt. Dies wird nicht selten von seiner Möglichkeit abhängen, im Ernstfall den Zugriff auf diese Maschinen zu bekommen. Hier muss man sicherlich davon ausgehen, dass je weiter nach Osten die Maschine gebracht werden soll, desto schwieriger das Einverständnis des Finanzierers zu bekommen ist.

In manchen Ländern bestehen außerdem gesetzliche Vorschriften zur sogenannten Eigenkapitalrelation zum fremdfinanzierten Darlehen, zumindest dann, wenn dieses aus dem jeweiligen Staat selbst kommt, so z. B. auch in China. Bei einer gewissen Gesamtinvestitionshöhe muss in China mindestens ein Drittel Eigenkapital erbracht werden, um zwei Drittel ausländisches Darlehen zur Investitionsfinanzierung überhaupt zuzulassen. Dieses Problem kann z. B. dadurch entschärft werden, indem in Deutschland eine zweite reine Projektgesellschaft gegründet wird, die dann die Anteile an der ausländischen Tochtergesellschaft übernimmt. Die deutsche Projektgesellschaft nimmt dann die Objektfinanzierung auf und vergibt diese, natürlich stets in Absprache mit dem Objektfinanzierer, ins Ausland. Insofern handelt es sich dann um ein Gesellschafterdarlehen und nicht unbedingt um einen ausländischen Kredit.

Mit dem Hauptkunden sprechen

In manchen Fällen ist es auch sinnvoll, mit seinem Hauptkunden zu sprechen, auf dessen sanften Druck der deutsche Mittelständler ins Ausland geht und dort ein Werk errichtet. Die Finanzierungsmöglichkeiten der großen Konzerne sind natürlich in vielen Fällen besser als die des deutschen Mittelstands, und vielleicht ist dieser Kunde so daran interessiert, dass sein bewährter Zulieferbetrieb ein Werk im Ausland errichtet, dass er eine gewisse Finanz- oder Sicherheitenhilfe gibt.

Kenntnis der Finanzierungsmärkte

Es kommt hier also auf die gute Kenntnis der Finanzierungsmärkte an, die bdp seinen Mandanten anbieten kann. So sind wir unlängst dabei, eine Finanzierung im hohen zweistelligen Millionenbereich zusammen mit chinesischen Banken vor Ort, einer chinesischen Leasingfinanzierung und einer strukturierten Finanzierung aus Deutschland abzuschließen.

In China sind die Kontakte zu den Banken, Leasingfinanzierern (in China noch eine relativ neue Institution) und/oder den Lokalregierungen, die schon das eine oder andere gute Wort einlegen können, ganz besonders wichtig.

bdp China stellt Kontakte her

bdp China ist hier durch seine qualifizierten und erfahrenen Mitarbeiter in der Lage, die notwendigen lokalen Kontakte herzustellen und gemeinsam mit bdp Deutschland für seine Mandanten die Finanzierungsverhandlungen zu führen.

Manchmal mag auch eine zusätzliche Unterstützung durch den Hauptauftraggeber des mittelständischen produzierenden Unternehmens eine positive Wirkung auf die Finanzierung haben. Hierbei ist natürlich genau darauf zu achten, inwieweit eine Unterstützung durch den Auftraggeber überhaupt möglich ist.

bdp China und bdp Deutschland beraten Sie jedenfalls gerne bei Ihren Finanzierungsfragen in Asien und Deutschland.

www.europefides.eu