Teil 2 unseres Veranstaltungsberichts vom Workshop „Promoting Cross-Cultural Leadership for Female Leaders“ in Shanghai
Frauen in Führungspositionen sind heute präsenter denn je, doch es gibt weiterhin strukturelle und kulturelle Hürden. Begeisterte Aufnahme fand daher unser Female Leadership Workshop von bdp China Partnerin und bdp China Desk Leiterin, Fang Fang (COO Mechanical Components), am 5. März 2025 in Shanghai. Die Veranstaltung brachte weibliche Fach- und Führungskräfte aus verschiedenen Branchen zusammen. Lesen Sie hier den zweiten Teil unseres Veranstaltungsberichts, der die Publikumsdiskussion mit Frau Fang zusammenfasst.
Strategien als erfolgreiche Managerin im Chinageschäft
bdp China Desk Leiterin, Fang Fang, lebt seit über 20 Jahren in Deutschland und hat über 15 Jahre Erfahrung in der Führung interkultureller Teams in Deutschland und China. Sie setzt auf Klarheit in der Kommunikation, interkulturelle Kompetenz und ein starkes Netzwerk. Ihr Werdegang zeigt, dass Frauen in Führungspositionen besonders dann erfolgreich sind, wenn sie sich aktiv einbringen und ihre Stärken gezielt einsetzen.
Im Gespräch über ihre Strategien interkulturelle Teams zwischen Deutschland und China erfolgreich zu führen, betonte sie zuerst, dass es oft zeitaufwendig ist und es keine One-Size-Fits-It-All-Lösung gibt. Jedes Unternehmen, jedes Team und jede Situation sind anders. Themen wie Selbstreflexion, Selbsterkenntnis und Selbstliebe, also eine gewisse emotionale Reife zu entwickeln, hält sie aber für unerlässlich für gute Führung.
Passion für die Arbeit
Ihre ganz persönliche Strategie ist jedoch eine besondere Passion für ihre Arbeit, denn zu lieben, was man tut, bringt die größten Erfolge. Dabei steht für sie im Vordergrund, dass sie gerne mit den Leuten aus ihrem Team und ihren Mandanten arbeitet. Sie beschreibt ihre Arbeit als das Zerlegen von Problemen in kleinere Teile und das Herausfinden: Was ist das Problem, was ist die Grundursache? Wie kann ich entscheiden, was jetzt zu tun ist?
Dazu geht sie jedes neue Projekt mit der Einstellung eines Anfängers an „beginner mindset“. Fang Fang: „So bleibt man frisch, das Ego übernimmt nicht die Oberhand und Sie bilden sich nicht ein, ein erfahrener Berater zu sein, was Sie zurückhalten könnte.“
Diese Ansätze gepaart mit einem hohen Anspruch an Perfektion und Genauigkeit und ihrer Fähigkeit aus verschiedensten kulturellen Ansätzen neue innovative Ideen zu schöpfen, machen sie als Managerin im Chinageschäft unverwechselbar erfolgreich.
Frauen, die im Chinageschäft in Führungspositionen erfolgreich sein möchten, rät sie zu zwei Prinzipien: 1. Führen mit emotionaler Intelligenz und 2. offene Kommunikation
Dazu lehrt sie für die interkulturelle Zusammenarbeit in ihren Workshops folgende Strategien:
- Selbstmanagement und Priorisierung: Fokus auf wesentliche Aufgaben nach der 80/20-Regel
- Gesundheit als Priorität: Mentale und körperliche Gesundheit muss klar als Voraussetzung für nachhaltige Entwicklung und langfristigen Erfolg erkannt werden
- Selbstvertrauen und Diplomatie: Anerkennen eigener Erfolge und aktiver Einsatz für bessere Karrierechancen
Fazit
Frauen in der Leitung können nicht nur in der Zusammenarbeit zwischen Deutschland und China diversifizierte Führungsstile und Soft Skills vorteilhaft einbringen, sondern sind wirtschaftlicher Erfolgsfaktor und ein gesamtgesellschaftliches Anliegen.
Frauen in Führung sind nicht nur ein gesellschaftliches Anliegen, sondern auch ein wirtschaftlicher Erfolgsfaktor. Unternehmen, die auf Vielfalt setzen, profitieren von stärkeren Teams, besseren Entscheidungsprozessen und einer nachhaltigeren Unternehmenskultur. Der Wandel hin zu mehr Gleichberechtigung erfordert jedoch strukturelle Veränderungen und ein Bewusstsein für bestehende Herausforderungen.
Unternehmen müssen sich heute stärker denn je zuvor auf ethische Werte, Integrität und Nachhaltigkeit konzentrieren. In einer globalisierten Welt sind es nicht nur Finanzgewinne, die zählen, sondern auch wie Unternehmen ihre Verantwortung in Bezug auf gesellschaftliche und Umweltfragen wahrnehmen. Langfristiger Erfolg hängt davon ab, das Wohl der Menschen in den Mittelpunkt zu stellen. Mentale Gesundheit und Resilienz sind entscheidende Faktoren für beruflichen und persönlichen Erfolg. Besonders in diversen Teams sind sie ein Schlüsselaspekt – denn psychologische Sicherheit und Wohlbefinden fördern Gleichberechtigung und Inklusion.
Daher gilt letztlich: Wir brauchen vor allem Führungskräfte, die echte Verbindungen schaffen, ihre Teams stärken und Herausforderungen mit sowohl Stärke als auch Mitgefühl meistern. Gute Führung bedeutet letztlich gute Teamarbeit und das Hervorbringen aller Potenziale, interkulturell und intergenerationell. Insbesondere Frauen sollten ihre eigene Fähigkeit, auf eine Weise zu führen, die andere nicht können, nicht unterschätzen.
Die Diskussion im Workshop hat gezeigt: Frauenförderung ist kein Selbstläufer – sie erfordert gezielte Maßnahmen. Unternehmen sollten Mentoring-Programme ausbauen, flexiblere Strukturen schaffen und Frauen gezielt in Entscheidungspositionen bringen.