Wenn der Virus weitere Länder lahmlegt, können wir eine Situation wie 2008/09 bekommen. Und dann muss man täglich entscheiden, was man tun muss.

Die weltweite Verbreitung des Coronavirus bedroht die ökonomische Entwicklung massiv. Schon befürchtet die OECD in ihrer jüngsten Studie, die ausdrücklich noch nicht den Worst Case unterstellt, eine Halbierung der Wachstumsraten in 2020. Gingen optimistische Szenarien bis Ende Februar noch davon aus, dass die Coronaepidemie, wie seinerzeit der SARS-Ausbruch, weitgehend auf Festlandchina beschränkt bliebe, so haben sicherlich die eskalierende Situation in Italien und schließlich die Bundesliga ohne Zuschauer auch hierzulande die Erkenntnis wachsen lassen, dass globalisierte Handels- und Reiseverbindungen auch die Coronakrise zu einer globalen Tatsache machen.

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Als Aufmacher des Wirtschaftsmagazins „Made in Germany“ berichtet die Deutsche Welle aktuell über das Krisenmanagement von bdp für seine zahlreichen Mandanten in China.

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Wie ist die Lage?

Zwar sieht es sowohl so aus, als ob die rigiden Abriegelungsmaßnahmen im Virus-Zentrum Wuhan und ca. 200 weiteren Städten in China die Kurve der Neuinfektionen abflachen lässt, als auch, dass die chinesische Wirtschaft nach wochenlangen Betriebsstillständen langsam wieder anläuft. Aber dieses „Hochfahren“ erreicht doch nur ein bescheidenes Niveau: „Wir fahren jetzt vielleicht 50 bis 60 Prozent“, schätzt bdp-Mandant und Automotivezulieferer Jürgen Schlote nach einem zweiwöchigen Zwangsstillstand und konstatiert „mehrere Millionen“ realisierter Verluste. Immerhin produziert er wieder, während Anfang März die chinesischen Behörden einräumen müssen, dass noch immer über zehn Millionen Unternehmen still stehen. 

Was also tun? 

Vernünftiges Management sollte sich weder an optimistischer Schönfärberei noch an pessimistischen Untergangsszenarien orientieren, sondern mit dem Eingeständnis beginnen, dass eine Prognose der weiteren Entwicklung so unsicher ist, dass nur höchste Wachsamkeit und Flexibilität sinnvoll ist: „Das ist eine einmalige Situation. Ich kann mich nicht erinnern, dass wir so etwas schon einmal erlebt haben“, kommentiert Schlote. Es ist klar zu konstatieren: Wenn der Coronavirus weitere Länder lahmlegt, können wir eine weltwirtschaftliche Situation wie 2008/09 bekommen. Und dann muss man täglich und kurzfristig entscheiden, was man tun muss.

Praktische Unterstützung in China

Die Kollegen von bdp China stehen seit Beginn der Krise in engem im Kontakt mit den zuständigen Behörden, um für die bdp-Mandanten die neuesten Programme und Maßnahmen zu erfahren, die in Verhandlungen genutzt werden können, um den eingetretenen wirtschaftlichen Schaden von mindestens drei bis vier Wochen Stillstand durch den Coronavirus abmildern zu helfen.

So hat die chinesische Regierung zum einen beschlossen, Unternehmen in den Monaten Februar bis April bzw. abhängig von ihrer Größe für kleine bis mittelständische Unternehmen sogar bis Juni 2020 von den wesentlichen Sozialabgaben zu entlasten.

Sie hat auch entschieden, dass staatliche Vermieter eine Periode von Februar bis April 2020 mietfrei stellen und von Mai bis Juni die Hälfte der vertraglich vereinbarten Miete verlangen sollen. bdp China unterstützt Unternehmen dabei, diese Regelung auch mit privaten Vermietern zu vereinbaren.

Weiterhin laufen die ersten Liquiditätshilfeprogramme bei den Banken an, die aber teilweise noch nicht wieder in voller Besetzung in ihren Büros arbeiten. bdp China ermittelt mit seinen Mandanten aktuell den durch den Stillstand hervorgerufenen zusätzlichen Liquiditätsbedarf und unterstützt sie bei den Gesprächen mit den Banken.

Im wöchentlichen Rhythmus gibt bdp China einen Newsletter zu möglichen Unterstützungsmaßnahmen für unsere Mandanten in China heraus.

Was geschieht in Deutschland und Europa?

Die italienische Regierung hat bereits einen massiven Aufschlag mit Hilfsprogrammen gemacht. Und es ist absehbar, dass auch in Deutschland ökonomische Stützungsmaßnahmen kommen werden. 

Das Bundeswirtschaftsministerium setzt einen Dreistufenplan um: Zunächst sollen verstärkte Bürgschaften und KfW-Kredite samt erleichterter Kurzarbeit helfen. Sollte das nicht reichen, werden aufgestockte KfW-Kredite und Steuerstundungen erwogen. Als dritte Stufe sind Konjunkturmaßnahmen wie 2008 denkbar. Nach der ökonomisch guten Entwicklung der letzten Jahre hat Deutschland auch die Möglichkeit, entsprechende finanzielle Mittel zu mobilisieren.

bdp als Krisenmanager

Was bdp betrifft, hat der lang anhaltende Boom beim einen oder anderen vielleicht in Vergessenheit geraten lassen, dass bdp eine lange und erfolgreiche Geschichte als Restrukturierungsberater aufzuweisen hat: Wir lotsen unsere mittelständischen Mandanten auch durch gefährliche Wasser. Sprechen Sie uns frühzeitig an.