Nur wer sein Unternehmen planvoll führt, nutzt alle Wettbewerbsvorteile und Gewinnchancen aus

Flotte Sprüche zur Frage, warum man als Unternehmer planen sollte, sind schnell zur Hand: Erstens kommt es anders und zweitens, als man denkt! Die Planung ist nur Zeitvergeudung und erfolgt sowieso unter Unsicherheit. Wie kann man in diesen turbulenten Zeiten vernünftig planen? Planung lenkt den Unternehmer vom täglichen Geschäft ab. Doch wer sein Unternehmen nicht planvoll führt, überlässt viele Wettbewerbsvorteile ohne Not der Konkurrenz.

Was ist denn nun Planung genau?

Planung ist die gedankliche Vorwegnahme von Handlungsschritten, die zur Erreichung eines Zieles notwendig scheinen unter Unsicherheit. Dabei wird mit angenommenen (Eintritts-)Wahrscheinlichkeiten berücksichtigt, mit welchen Mitteln und Maßnahmen das Ziel erreicht werden kann, wie diese Mittel und Maßnahmen angewendet bzw. umgesetzt werden können, und wie man das Erreichte kontrollieren kann.“ 

Die Unsicherheit hält aber gerade viele Unternehmer vom Planen ab: „Mein Geschäft ist nicht planbar.“ Dabei wird häufig „Planung“ mit „Eintritt“ gleichgesetzt. Erst, wenn man sich selbst Fehler zugesteht, hat man einen guten Ausgangspunkt für eine Planung erreicht.

Das bedeutet, dass der planende Unternehmer schriftlich fixiert, wie ein angestrebtes Ziel erreicht werden kann. Planung umfasst somit die geistige und handwerkliche Tätigkeit zur Erstellung eines Plans, mit dem Ziele möglichst direkt erreicht werden sollen. (Vgl. www.wikipedia.de, Stand 09/2011).

Da Planung stets unter Unsicherheit erfolgt und sich die (Lebens-)Umstände verändern können, verändert sich der Planungsprozess ständig. Anpassungen sind somit notwendig und gewollt.

Was bringt mir die Unternehmensplanung für Vorteile?

Wer plant kommt in den Genuss einer Reihe von Vorteilen:

  • Wenn man plant, dann hat man Ziele. Durch das Auseinandersetzen mit der Zukunft werden wertvolle und ggf. Gewinn generierende Erkenntnisse gewonnen.
  • Planungsbudgets wirken anspornend und sind ein zukunftsgerichtetes Barometer der Unternehmung.
  • Bei der Liquiditätsplanung gewinnt der Unternehmer Überblick über Zahlungsziele sowie vorhandene oder fehlende Liquidität. So kann er Skonti ausnutzen und bei Überschüssen Geld verzinslich anlegen oder aber benötigte Liquidität rechtzeitig einfordern.
  • Die Planung als fundierte Grundlage überzeugt bei Finanzierungsverhandlungen.
  • Durch einen ordentlichen und strukturierten Planungsprozess werden Mehr- und Doppelarbeiten vermieden.
  • Mit Planung wird mit geringem Zeit- und Kostenaufwand eine effiziente Unternehmenssteuerung erreicht.
  • Der planende Unternehmer weiß stets, wie er im Rennen liegt, und kann auf neue Umstände schnell reagieren, um dem gesetzten Ziel möglichst nahe zu kommen.

Wann muss ich eine Unternehmensplanung vornehmen?

Die Anlässe der Planung reichen von der Planung anlässlich einer Unternehmensgründung bis zu einer Planung, die die stille Liquidation der Gesellschaft vorsieht. Viel interessanter sind jedoch die Planungen zwischen diesen beiden Zeitpunkten.

So wäre zum Einen die jährliche Planung zu erwähnen. Diese sollte, aufbauend auf den Erfolgen vorangegangener Geschäftsjahre, im Herbst des laufenden Jahres für das nächste Geschäftsjahr erfolgen. Sie basiert auf Vergangenheitsdaten und mündet in Planungs- und Budgetvorgaben für das nächste Geschäftsjahr. Sie ermöglicht der Geschäftsleitung, im kommenden Geschäftsjahr die gedanklich vorweggenommene Geschäftsentwicklung angesichts der Wirklichkeit zu überprüfen, und dient so als Steuerungsinstrument.

Zum Anderen könnte eine neue unternehmerische Zielsetzung Anlass für eine (angepasste oder aktualisierte) Planung sein. Denkbar wären auch Verhandlungen mit Kreditinstituten über eine Kreditneuaufnahme, -verlängerung oder -ausweitung im Zusammenhang mit einer Geschäftserweiterung.

Des Weiteren ist eine Planung unbedingt zu empfehlen zur Vorbereitung von Investitionsentscheidungen. Die Investition ins Blaue hinein wäre risikobehaftet. Eine Investitionsentscheidung, die auf einer fundierten Planung basiert, gibt Sicherheit und die Möglichkeit zur kurzfristigen (Gegen-)Steuerung, wenn sich die Investition nicht wie geplant entwickelt. Die Liste ließe sich beliebig weiterführen.

Welche Planungsarten gibt es und wo liegen die Unterschiede?

Grundsätzlich unterscheidet man strategische und operative Planungen. Ergänzend ist die wichtige marktorientierte Unternehmensplanung zu erwähnen.

Die strategische Planung ist eine langfristig orientierte Planung von grundlegenden Zielen eines Unternehmens. Maßgeblich für die Entwicklung der Strategie ist zunächst das Makroumfeld, das politische, ökonomische, soziale und ggf. technologische Faktoren bewertet. Kurzum: Das unternehmerische Umfeld wird untersucht und analysiert. Hierbei wird auf den bestehenden Wettbewerb, die Bedrohung durch neue Anbieter und Ersatzprodukte, auf die Verhandlungsstärke der Lieferanten sowie die Preissensitivität der Kunden bis hin zum Branchenvergleich eingegangen. Schließlich finden ein Stärken- und Schwächen-Profil des Unternehmens sowie das Chancen- und Gefahren-Potenzial des Unternehmensumfeldes Eingang in die strategische Planung („SWOT-Analyse“).

Die operative Planung umfasst die Planung der möglichen Maßnahmen zur Zielerreichung. Alternativpläne finden ihren Niederschlag in der Planungsrechnung in Form von Erträgen und Kosten. Basis der Umsetzung der Maßnahmen in der Planungsrechnung bilden zunächst die finanzbuchhalterischen Ist-Zahlen und die der Kostenrechnung. Die operativen Planungen umfassen beispielsweise die Ertragsplanung, die Liquiditätsplanung, die Investitionsplanung, die Planung der Finanzierung, die Planung von einzelnen Projekten wie beispielsweise einer Geschäftserweiterung, eines Kaufs von Unternehmen etc.

Warum ist ergänzend eine marktorientierte Planung sinnvoll?

Die marktorientierte Planung erweitert die herkömmliche Planung um die Besonderheiten und Umstände des Marktes und der Bedürfnisse der Zielgruppen. Grundsätzlich sollte jeder Unternehmer die Planung mit analysierten Erkenntnissen des Marktes ergänzen. Die operative Planung wird keine zufriedenstellenden Ergebnisse liefern, wenn unrealistische Annahmen zum Markt, zu hohe Absatzerwartungen oder nicht durchsetzbare Preise in Ansatz gebracht werden. An dieser Stelle sei auf folgende ausgewählte Aspekte der Planungsmethodik verwiesen:

  • Planung des Absatzpotenzials nach Zielgruppen
  • Planung der Preismodelle nach Zielgruppen
  • Zielableitung für Produkte, Preise, Vertrieb und Kommunikation
  • Planung der notwendigen Kosten für Marketing-Maßnahmen
  • Berücksichtigung des Aufwands bei der Umsetzung
  • Berücksichtigung der Risiken des Marktes bei der Zielerreichung.

Gibt es unterschiedliche Planungsabläufe?

Bei den Planungsabläufen wird unterschieden zwischen der Planung von oben nach unten (Top-down), von unten nach oben (Bottom-up) und im Gegenstromverfahren.

Beim Top-down-Verfahren obliegt der Unternehmensleitung die Planung. Ein Korrektiv ist nicht eingebaut. Von Nachteil könnte sein, dass unrealistische oder nur schwer erreichbare Ziele vorgegeben werden.

Beim Bottom-up-Verfahren obliegt die Planung denjenigen, die die Planung auch später umsetzen, wie zum Beispiel Außendienstmitarbeiter, Vertriebsleiter, Marketingleiter und dergleichen. Der Vorteil liegt in der Selbstverpflichtung der Planenden, diese Planung umzusetzen. Nachteil dieses Ansatzes könnte sein, dass die Ziele nur so hoch angesetzt werden, dass sie ohne Weiteres erreicht werden können.

Bei der Planung im Gegenstromverfahren handelt es sich um eine Kombination der Top-down- mit der Bottom-up-Planung. Vertreter der Geschäftsleitung und des Mittelmanagements starten mit der Planung und stimmen in der Folge die Planungen gegenseitig ab. Somit wird Einigkeit bei den Ergebnissen erzielt.

Wie kann ich effizienter planen und mir die viele Planungsarbeit erleichtern?

Zur Unterstützung von Planungsszenarien hat sich grundsätzlich die Microsoft-Software „Excel“ etabliert. Nachteil dieser Individual-Software ist die hohe Fehleranfälligkeit und die damit verbundene hohe Programmiertätigkeit, die zu hohem Zeit- und Kostenaufwand führt. Insofern haben sich am Markt umfangreiche Anbieter etabliert, die für alle denkbaren Planungsszenarien Planungssoftware anbieten. Es kommt somit bei der Auswahl einer Planungssoftware auf die Bedürfnisse, die Zielsetzung und Größe der planenden Unternehmung an.

Wie kann ich denn für mein Unternehmen entscheiden, welche Art von Planung sinnvoll ist?

Um eine zielgerichtete und angepasste Unternehmensplanung vornehmen zu können, hat bdp für Sie eine Methodik entwickelt, die von der Analyse Ihres Unternehmensumfeldes ausgeht und sich über die Entwicklung einer strategischen Planung bis hin zur operativen Planung erstreckt. Sie können dann entscheiden, ob Sie zunächst Teile der notwendigen Planung für die Unternehmenssteuerung oder eine Gesamtplanung aus einem Guss umsetzen wollen. bpd steht Ihnen gern zur Verfügung. Sprechen Sie uns bitte an.