Wir stellen Ihnen unterschiedliche Werkzeuge für ein abgestuftes Krisenmanagement vor: Von der Fortführungsprognose über Sanierungskonzepte bis hin zum Interimsmanagement

Unternehmen geraten nicht selten in wirtschaftliche Turbulenzen, die über eine kleine Krise hinausgehen, ohne jedoch unmittelbar existenzbedrohend zu sein. Rückläufige Umsätze, verschärfter Wettbewerb, hohe Kostenlast oder Finanzierungsschwierigkeiten sind typische Signale einer sogenannten „mittleren Krise“. In dieser Phase reicht eine reine Fortführungsprognose oft nicht mehr aus. Gefordert ist ein umfassenderes Instrument, das nicht nur die kurzfristige Überlebensfähigkeit prüft, sondern eine nachhaltige Wiederherstellung von Rentabilität und Wettbewerbsfähigkeit ermöglicht.

Mit dem Sanierungskonzept nach IDW S6 stellt bdp Bormann, Demant & Partner ein bewährtes Werkzeug bereit, das die relevanten Ursachen einer Krise systematisch erfasst, Lösungen strukturiert und die Grundlage für die Rückgewinnung von Vertrauen bei Gläubigern, Banken und Investoren schafft.

Das Sanierungskonzept als anerkannter Standard

Das Institut der Wirtschaftsprüfer in Deutschland e. V. (IDW) hat mit dem Standard S6 einen Rahmen geschaffen, der definiert, wie ein Sanierungskonzept inhaltlich aufgebaut sein muss, um den Anforderungen aller relevanten Stakeholder gerecht zu werden. Kreditinstitute, Investoren, Insolvenzgerichte und Aufsichtsorgane orientieren sich an diesem Standard, wenn sie die Seriosität und Belastbarkeit eines Sanierungsplans bewerten.

Ein nach IDW S6 erstelltes Sanierungskonzept beantwortet im Kern drei entscheidende Fragen:

  • Lohnt es sich, das Unternehmen zu sanieren?
  • Welche Maßnahmen sind erforderlich, um die Krise nachhaltig zu überwinden?
  • Ist die Umsetzung dieser Maßnahmen realistisch und mit den vorhandenen Ressourcen durchführbar?

Damit ist das Sanierungskonzept mehr als eine theoretische Analyse. Es ist ein Handlungsrahmen, der unternehmerische Perspektiven eröffnet und gleichzeitig als Prüfstein für die Ernsthaftigkeit der Sanierungsbemühungen dient.

Aufbau und Inhalte eines Sanierungskonzepts

Ein Sanierungskonzept nach IDW S6 folgt einer klaren Struktur. Zentrale Elemente sind:

  • Krisenstadium und Ursachenanalyse: Zunächst wird die Ausgangssituation des Unternehmens umfassend untersucht. Welche Krisenursachen haben zu der gegenwärtigen Lage geführt? Handelt es sich um Strategie-, Produkt- oder Finanzierungsprobleme? Ohne eine präzise Ursachenbestimmung ist keine tragfähige Lösung möglich.
  • Zielbild des sanierten Unternehmens: Das Konzept entwickelt ein realistisches Leitbild, das beschreibt, wie das Unternehmen künftig am Markt bestehen kann. Dazu gehören Aussagen zur Marktposition, zur Wettbewerbsfähigkeit, zu den Kernprodukten sowie zur organisatorischen und finanziellen Struktur.
  • Maßnahmenkatalog: Aus dem Zielbild werden konkrete operative und strategische Maßnahmen abgeleitet etwa Kostensenkungsprogramme, Restrukturierungen im Personal- oder Produktionsbereich, Veränderungen in der Finanzierung, Neuausrichtung von Geschäftsmodellen oder die Veräußerung nicht-strategischer Geschäftsbereiche.
  • Integrierte Planung: Der Maßnahmenkatalog wird mit einer belastbaren Finanzplanung hinterlegt. Diese umfasst eine Plan-GuV, eine Planbilanz sowie eine Liquiditätsplanung für mindestens drei Jahre. Die Planung muss nachprüfbar belegen, dass das Unternehmen unter den vorgesehenen Maßnahmen wieder nachhaltig profitabel und finanzierungsfähig wird.
  • Beurteilung der Sanierungsfähigkeit: Abschließend wird auf Grundlage der Analyse und Planung festgestellt, ob eine Sanierungsfähigkeit gegeben ist. Dies setzt voraus, dass das Unternehmen künftig wieder wettbewerbsfähig, ertragsstark und eigenkapitalgedeckt agieren kann.

Das Sanierungskonzept erfüllt eine doppelte Funktion: Es dient der Geschäftsführung als Leitfaden für den Restrukturierungsprozess und gleichzeitig als Vertrauensgrundlage gegenüber Banken, Gläubigern und Investoren.

Gerade Kreditinstitute sind verpflichtet, die Erfolgsaussichten von Sanierungen kritisch zu prüfen, bevor sie Zahlungsaufschübe oder neue Finanzierungen gewähren. Ein nach IDW S6 erstelltes Konzept bietet hier die notwendige Transparenz und Nachvollziehbarkeit. Für die Geschäftsführung wiederum stellt es einen wichtigen Schutzmechanismus dar: Wer in einer Krisensituation kein belastbares Konzept vorlegt, setzt sich dem Risiko persönlicher Haftung aus.

Wie bdp Sie in der mittelschweren Krise begleitet

Bei bdp verfügen wir über langjährige Erfahrung in der Erstellung und Umsetzung von Sanierungskonzepten. Unsere interdisziplinären Teams vereinen Expertise aus Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung, Recht und Unternehmensberatung. Damit sind wir in der Lage, Krisensituationen nicht nur rechtlich und finanziell, sondern auch operativ zu durchdringen.

Wir begleiten Sie bei der Ursachenanalyse, entwickeln mit Ihnen das Leitbild für Ihr Unternehmen, erarbeiten Maßnahmenpläne und erstellen die erforderliche integrierte Planung. Darüber hinaus unterstützen wir Sie bei der Kommunikation mit Banken, Investoren und anderen Stakeholdern. Unser Anspruch ist es, Konzepte zu entwickeln, die nicht im Regal verstauben, sondern umgesetzt werden: praxisnah, nachvollziehbar und mit klarem Blick auf die nachhaltige Wettbewerbsfähigkeit.

Ausblick: Interimsmanagement für die große Krise

In der nächsten Ausgabe unserer dreiteiligen Serie widmen wir uns dem Werkzeug für die „große Krise“: dem Interimsmanagement. Wenn Zeit und Handlungsdruck besonders hoch sind oder die Unternehmensführung Unterstützung im operativen Tagesgeschäft benötigt, übernimmt bdp Verantwortung direkt in der Steuerung des Unternehmens. Unser Ziel bleibt dabei stets dasselbe: Krisen nicht nur zu bewältigen, sondern Unternehmen wieder auf einen erfolgreichen Kurs zu bringen.

Sprechen Sie uns an - wir begleiten Sie mit Erfahrung, Sorgfalt und Weitsicht durch Ihre Sanierung.

Mitarbeit: Antonia Schlote

Werkzeuge für das Krisenmanagement

Krisenmanagement Teil 1: Fortführungsprognose  Das Werkzeug für die kleine Krise

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